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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 332

1873 - Essen : Bädeker
332 wilde Feigenbäume, so wie solche, die edle Feigen geben, finden sich, wie zu alter Zeit, noch heutigen Tages; der Weinstock giebt noch seine süßen Trauben, Palmen und Cedern geben noch Schatten. Eben so sind noch heutigen Tages die Heuschrecken eine Plage Syriens; die Bienen schwärmen noch über die Blumen dahin; Schlangen schlüpfen durch das Gesträuch; die Nachtigall nistet am Jordan; das bräun- liche Rebhuhn, die Wachtel und die Feldlerche wohnen friedlich in den Feldern Galiläas, die Taube in den Olivenwäldern Beth- lehems. Löwen werden jetzt kaum mehr gefunden, wohl aber Bären, Panther, Füchse und Schakals; der schnellfüßige Hirsch, die schlanke Gazelle und der stattliche Damhirsch weiden in den Wäl- dern, an den Gebirgen; Käme ele durchstreifen mit ihren Reitern oder Führern die Ebenen; die Esel tragen ihre Last; auch das edle Roß ist nicht selten. Rinder, Ziegen und Schafe giebt es noch heute, freilich nicht in der Menge, wie früher, wo sie den Reichthuni der Erz- väter und ihrer Nachkommen bildeten.- Das in alter Zeit so herrliche und üppige Land, von dem es hieß: „es fließt Milch und Honig darin," war anfangs durchs Loos unter die zwölf Stämme Israels vertheilt. Zur Zeit des Heilandes war das ganze Land eingetheilt in Galiäa, Samaria, Judäa und Peräa. Die bekanntesten Städte waren in Galiläa: Bcthsaida, Capharnaum, Nazareth und Cana — in Samaria: Samaria, Sichern und Jezrahel — in Peräa: Bethania — und in Judäa: Jerusalem, Bethel, Emmaus, Gaza, Jaffa (Joppe), Jericho, Silo und Bethlehem. Vom Ölberg aus genießt man eine schöne Aussicht auf die 'Stadt Jerusalem, welche zu Jesu Zeiten in ihrer größten Pracht und Herr- lichkeit dastand, und von 150,000, an hohen Festen bei dem ungeheuren Zuflusse der Juden aus allen Ländern von über 1,000,000 Menschen bewohnt war. 70 Jahre n. Chr. Geb. wurde Jerusalem von den Römern zerstört und 48 Jahre hienach von dem römischen Kaiser Hadrian wieder aufgebaut. Eine vom Sultan Solimán 1534 er- baute Mauer umgiebt das jetzige Jerusalem mit seinen engen Straßen und seinen unregelmäßig gebauten Häusern. Die Kirche des h. Grabes besteht eigentlich aus drei, aber durch ein Dach mit einander verbun- denen Kirchen. — Die Stadt hat jetzt nur gegen 20,000 Einwohner, unter denen 5000 Christen und ungefähr 8000 Juden sich befinden. In ganz Palästina leben jetzt Juden, Araber, Griechen, Tür- ken, Franken (so nennt man alle in der Türkei sich aufhaltende Europäer), durch einander. Der Handel ist nichts weniger als lebhaft; es fehlt an Landstraßen, regelmäßigen Posten, an Verpflegung der Reisenden, selbst an Brücken. Kunst und Wissenschaft werden beinahe gar nicht ge- pflegt. Die Handwerke treibt man noch wie in den ältesten Zeiten. Überall ist an die Stelle des frühern regern Lebens Öde und Erstar- rung getreten. Nur prachtvolle Trümmer erinnern an die versunkene Herrlichkeit der Vorzeit.

2. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 423

1873 - Essen : Bädeker
423 die Beobachtung des Mondes, dessen Veränderungen je in 29 Tagen vor sich gehen; daher auch ihre Monate 28 oder 29 Tage hatten. Aus die Abtheilung des Monats in Wochen führte die Wahrnehmung, daß jedesmal in 7 Tagen eine Veränderung in der Lichtgestalt des Mondes vorgeht. Wenn sie den schönen, wunderbaren Sternenhimmel betrachteten, so merkten sie sich einzelne Sterne und Sterngruppen, und gaben ihnen Namen, die sich zum Theil noch jetzt erhalten haben. Aus solchen Beobachtungen ging in der Folge eine sehr wichtige Wissen- schaft, die Astronomie oder Sternkunde hervor. Wie mancher phönizische Seefahrer, der um Mitternacht an den Ufern des mittel- ländischen Meeres hemmkreuzte, mag wohl vor drei tausend Jahren seine Augen voll Bewunderung und Andacht zu dem schönen Siebengestirne ge- richtet haben, das noch jetzt in eben dem Glanze allnächtlich am Himmel prangt, indeß die guten Phönizier schon längst ausgestorben sind. Denn im Jahre 333 v. Chr. Geb. eroberte Alexander der Große, König von Macedonien ihr Land und zerstörte ihre Städte. Jetzt stehen nur ärmliche Fischerhütten dort, wo einst volkreiche Städte blüheten. 2. Cyrus. (555 v. Chr.) Won Cyrus, der in der Bibel Koresch heißt, erzählt man wunderbare Ge- schichten. Sein Water war ein Perser, und so wurde auch Cyrus in der stren- gen kriegerischen Lebensweise der Perser auferzogen. Seine Mutter soll eine Toch- ter des Königs der Meder, Astyages, gewesen sein. Dieser ließ, so erzählt man, den Knaben zu sich nach Medien an den Hof kommen. Welch' ein Abstich zwischen der nüchternen und strengen Lebensweise der Perser, an die Cyrus von Haus aus gewöhnt war, und der schwelgerischen Schlemmerei der Meder! Doch waren die verweichlichten Meder die Herren der Perser. Daß aber diese Herrschaft der Schwächlinge über die Starken bald ein Ende haben mußte, hätte Astyages von dem Knaben Cyrus lernen können. Cyrus konnte sich des Lachens nicht enthalten, als er am Hofe seines Großvaters alles so weibisch geputzt sah Astyages saß auf einem prächtigen Throne; seine Backen, Lippen und Stirne waren bemalt, Augenbraunen und Haare gefärbt; er hatte goldene Ketten um den Hals, Armbänder an den Händen. Cyrus sprang, wie er in das Zimmer trat, auf den. geputzten Alten zu, fiel ihm um den Hals und rief: „O, was ich für einen schönen Großvater habe!" Seine Mutter fragte ihn lächelnd, ob er denn schöner wäre als sein Water. „Unter den Persern," antwortete Cyrus, „ist mein Water der schönste; aber unter den Medern habe ich keinen gesehen, der so schön wäre als mein Großvater." Dem Alten gefiel diese Antwort. Er be- schenkte den Knaben reichlich, und bet Tische mußte Cyrus immer neben ihm sitzen. Dem Cyrus, der an die Mäßigkeit der Perser gewöhnt war, dünkte es sonderbar, daß man so vielerlei Speisen austrug. Er sah lange zu. Endlich sagte er zu dem alten Könige: „Aber, lieber Großvater, du hast doch schrecklich viele Mühe, satt zu werden, wenn du von dem allen effen mußt." Astyages lachte und sprach: „Glaubst du denn, daß dies hier nicht viel besser sei, als eure persischen Mahl- zeiten?" — „Ich weiß nicht," antwortete Cyrus, „aber wir werden viel ge- schwinder und leichter satt, als ihr. Uns ist Brod und Fleisch genug, um satt zu werden; ihr aber, ach l was braucht ihr für Arbeiten und Umschweife, bis ihr so weit kommt!" Mit Erlaubniß des Alten vertheilte er darauf von den Speisen unter die Diener, nur dem Mundschenken gab er nichts. Der König, welcher den Schenken liebte, fragte den Cyrus im Scherz: „Warum giebst du denn diesem nichts, den ich doch so lieb habe?" — „Und warum hast du ihn

3. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 432

1873 - Essen : Bädeker
432 zu bereiten, erhielt Alexander von seinem treuen General Parmenio einen Brief, worin dieser ihm schrieb: „Alexander, wenn dir dein Leben lieb ist, so trau' dem Philipp nicht, denn er ist von Darms bestochen, daß er dich vergifte!" — Alex- ander legte den Brief unter sein Kopfkissen. Philipp trat herein mit ruhiger, freier Miene; mit fester Hand reichte er Alexandern den Becher, und dieser nahm ihn mit der einen Hand, während er mit der andern dem Philipp den Brief reichte. Während Philipp las, trank Alexander ruhig die Arznei. Der Arzt war entrüstet über diese Werläumdung; doch Alexander suchte ihn zu beruhigen mit den Worten: „Der Ausgang wird dich rechtfertigen." Wirklich wurde Älex- anders Vertrauen durch eine schleunige Genesung belohnt; denn schon am dritten Tage stand er wieder an der Spitze seines jubelnden Heeres. Unterdessen war Dartus Codomannus mit einem Heere von einer halben Million herangerückt. Bet dem Städtchen Jssus trafen die Heere auf einander; aber trotz der großen Überzahl wurden die Perser von den Macedoniern geschlagen. Schrecklich war das Gemetzel; über 100,000 Perser blieben in der Schlacht. Darms sprang aus seinem Wagen, ließ Mantel, Schild und Bogen zurück, warf sich auf sein Pferd und jagte ohne anzuhalten, Tag und Nacht fort. Seine Mutter, seine Frau, zwei Tochter und ein Sohn, das ganze Lager, voll von den größten Kostbar- keiten, stelen den Siegern in die Hände. Die gefangene Familie des Darius brach in lautes Wehklagen aus, weil sie glaubte, daß Darius erschlagen sei. Alexander aber tröstete sie und gab ihnen die Versicherung, daß Darms noch lebe. Er behandelte die hohen Gefangenen mit der größten Güte, als wäre die Familie eines Freundes zu ihm auf Besuch gekommen. Darauf zog er längs der Meeresküste weiter, eroberte Tyrus, die berühmteste Handelsstadt der alten Welt, dann Palästina, ging nach Ägypten, eroberte es und legte an der Mündung des Nil eine Stadt an, die er nach seinem Namen Alexandrien nannte. Jetzt erst wandte sich Alexander wieder nach Asien, um Darius zu verfolgen und die Eroberung des persischen Reiches zu vollenden. Er traf das persische Heer zwischen den Städten Ärbela und Gaugamela (in Assyrien). Die macedo- nischen Feldherren, erschrocken über die ungeheure Macht der Perser, riethen am Abende vor der Schlacht Alexandern, den Feind lieber in der Nackt anzugreifen. Alexander aber antwortete: „Nein, stehlen will ich den Sieg nicht!" und legte stch sorglos zur Ruhe. Am andern Morgen weckte ihn Parmenio und sprach: „Du schläfst ja so fest, als wenn du schon gesiegt hättest!" Glaubst du derm nicht," antwortete Alexander, „daß wir schon so gut, wie gesiegt haben, da wir den Darius vor uns haben?" Der Kampf war sehr hitzig; die Perser fochten wie Verzweifelte; doch Alexanders Kriegskunst siegte. Durch diesen Sieg wurde er Herr des großen persischen Reichs. Der unglückliche Perserkönig war geflohen; aber Alexander verfolgte ihn unablässig. Da kam er einst durch eine große Wüste, wo nirgend ein Tropfen Wasser war. Endlich hatte ein Soldat etwas aufgefunden und brachte es in seinem Helme dem Alexander. Als der König sah, daß seine Soldaten, eben so wie er, vor Durst lechzten, sprach er: „Soll ich der Einzige sein, der trinkt!" und goß das Wasser auf die Erde. Als die Sol- daten solche Enthaltsamkeit ihres Königs sahen, riefen sie voll Verwunderung aus: „Auf, führe uns weiter, wir sind nicht müde, wir sind nicht durstig, wir halten uns nicht für sterblich, wenn ein solcher König uns führt!" Der flüchtige Darius wurde endlich von seinem eigenen Statthalter Bessus gefangen genommen und tödtltch verwundet. Alexanders Reiter fanden den un- glücklichen König in den letzten Zügen. Er bat sie um einen Trunk Wasser, welchen ein Macedonier ihm reichte. Erauickt sprach der sterbende König: „Freund, das ist mein größtes Leiden, daß ich dir diese Wohlthat nicht vergelten kann; doch Alexander wird sie dir vergelten; und dem Alexander werden die Götter die Großmuth vergelten, die er meiner Mutter, meiner Gattin und meinen Kindern erwiesen hat. Ich reiche ihm hier durch dich meine Rechte." Der Macedonier ergriff sie, und Darius verschied. Gleich darauf kam Alexander. Er war sehr bewegt bei dem Anblicke, zog sein Oberkleid aus und breitete es über den Leich- nam, den er mit großer Pracht beisetzen ließ.

4. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 443

1873 - Essen : Bädeker
443 dich herum," so dachte er, „sind im düstern Aberglauben versunken. Du willst ihnen bessere Begriffe beibringen und die Wohlfahrt deines Vaterlandes begründen." Seine Mutter war eine Jüdin, und von ihr hatte er vernommen, daß ihr Volk auf den Messias warte; von einem Mönche hatte er die Lehre Jesu kennen gelernt. Der sagte ihm, daß Jesus allen denen, die ihn lieben, einen Tröster senden werde. Nun erfaßte den jungen Mann die Einbildungskraft mit aller Gewalt, und er bildete sich bald ein, daß er der verheißene Tröster, der wahre und letzte Prophet Gottes sei, der die Menschen leiten müsse in alle Wahrheit. Alsbald begab er sich in die Einsamkeit und brütete seinen schwärmerischen Träumen nach. Darauf trat er öffentlich auf und redete mit dichterischer Begeisterung von seiner neuen Glaubenslehre, dem Islam. Er lehrte: „Es ist nur ein Gott (Allah) und Muhamed ist sein Prophet." — Seine Reden machten viel Volk gläubig; aber die Vornehmsten in Mekka schimpften ihn einen Thoren und Betrüger. Muhamed mußte aus der Stadt ftiehen und kam nach Medina, wo man ihn und seine Anhänger, Moslemim oder Muselmänner genannt, willig aufnahm. Das Jahr seiner Flucht aus Mekka (622) nach Medina ward der Anfang einer neuen Zeit- rechnung (Hegira, Hedschra). Es begann nun eine blutige Fehde, in welcher Muhamed mit gewaffneten Schaaren über Mekka herfiel. Auch sandte er an alle benachbarte Völker Gesandte, sie zu seinem Glauben, dem Islam, einzuladen. Viele wurden gläubig, andere antworteten trotzig, und so kam es zu neuen Kriegen, in denen, bei Sieg und Niederlage, Muth und Kraft der Moslemim wuchs. Siegreich zog er in Mekka ein, verzieh seinen Feinden und wallte in frommer Ehrfurcht zur heiligen Kaaba, welches ein schwarzer Stein ist, den die Araber verehren und wohin sie wallfahrten und Geschenke bringen. Muhamed weihete den Stein für immer als ein Heiligthum der Mos- lemim ein. Von nun an sandte er in alle Theile der Halbinsel, um alle Araber gläubig zu machen; wo er Widerstand fand, da zog er aus mit großem Kriegsheere, und so bereitete er sich nicht nur ein geistliches, sondern auch ein weltliches Reich, denn er wurde bald Gebieter von ganz Arabien. In Mekka starb Muhamed. Man legte ihn in einen eisernen Sarg und begrub ihn in Medina, wo man noch den Sarg in einer reichgeschmückten Moschee (Kirche) sehen kann. Er hängt an der Decke, der Sage nach, an einem ungeheuren Magnet. Seine Lehre ist nach seinem Tode in einem Buche, dem Koran, aufgezeichnet. Muhameds Nachfolger in der Herrschaft, Califen, führten die Araber, die.sich auch Mauren nennen, zu neuen Eroberungen. Erst eroberten sie Ägypten, dann die Nordküste Afrikas, hernach sogar Spanien. Aus Frankreich wurden sie durch Karl Martell (dem Vater Pipin's des Kurzen, dem Großvater Karl's des Großen) wieder nach Spanien gejagt, woraus sie von den Christen später wieder nach Afrika zurückgedrängt wurden.

5. Nr. 22 - S. 71

1904 - Breslau : Hirt
§81. Palästina. 71 3. Mesopotamien, das Land zwischen Euphrat und Tigris, ist eine sich allmählich zum Persischen Meerbusen senkende Ebene. Der obere Teil derselben wird nur durch Winterregen erfrischt, ist im Sommer bei großer Hitze völlig regenlos, daher Steppe. Der untere Teil ist Marschland. So- weit derselbe künstlich bewässert werden kann, prangt er in üppiger Frucht- barkeit (Dattelpalmenhaine). Früher war Mesopotamien bedeutend besser angebaut als jetzt. Mösul, am Tigris (Baumwollenzeug, Musselin). In der Nähe liegen die Ruinen von Ninive, der Residenz der assyrischen Könige. Bagdad, am Tigris, einst eine be- deutende Stadt. In der Nähe am Euphrat die Ruinen von Babylon. Kerb ela ist Wallfahrtsort für eine Sekte der Mohammedaner. Hierher ziehen ganze Karawanen mit eingewickelten Leichen, die dort beerdigt werden sollen (Totenkarawanen). 4. Syrien. An der Ostküste des Mittell. Meeres zieht sich eine Kalk- und Kreideplatte hin (600—700 m hoch), die durch einen großen Erdspalt (das Ghör) in einen östlichen und einen westlichen Teil zerfällt. Der nörd- liche Teil dieser Platte heißt Syrien, der südliche Palästina. Die Ränder der Erdspalte bilden in Syrien hohe Gebirge; der westliche Rand ist der Libanon, der östliche der Antilibanon mit dem Großen Hermon. Der Libanon (d. h. der Weiße), über 3000 m hoch, ist mit Fleiß bebaut und stark bewohnt. Bekannt sind die Zedern des Libanon. Der schmale, sandige Küstenstrich im W. des Libanon war das alte Phönizien mit den Hauptstädten Tyrus und Sidon, die jetzt elende Flecken sind. Beirüt ist jetzt die bedeutendste Hafenstadt. Am Orontcs liegt Antakia, das alte Antiochien, einst eine bedeutende Stadt. Die Hauptstadt Syriens, Damaskus, 140000 E., liegt im S. in einem wahren Lustgarten von Palmen, Obst- und Weinpflanzungen und treibt Gewerbe und blühenden Handel. Syrien und Palästina haben eine arabisch redende mohammedanische (seltener christliche) Bevölkerung. Aufgaben. 1. Wodurch sind dirtyrus, Zidon, Sarepta, Antiochien und Damaskus aus der Gibt. Geschichte bekannt? 2. Was weiht du von den Zedern des Libanon zu erzählen? 5. Palästina, a. Es heißt auch Kanaan oder das Gelobte Land und ist etwas kleiner als Westpreußen. Der Jordan teilt es in ein West- und Ostjordanland. — b. Der Jordan entspringt auf dem Großen Hermon im Antilibanon. Er durchfließt zuerst den See Merom, dann den größeren fischreichen See Genezareth, an dessen Ufern zu Jesu Zeit viele Städte und Dörfer lagen, die aber jetzt verödet sind. In einem sehr tief gelegenen (tiefer als der Spiegel des Mittell. Meeres), fruchtbaren Tale fließt der Jordan sodann nach S. dem Toten Meere zu. Seine bedeutendsten Neben- flüsse sind: der Hieromax und der Jabok. — c. Das Tote Meer liegt etwa 400 m tiefer als das Mittell. Meer und ist rings von steilen Bergen umgeben, weshalb hier die Hitze im Sommer fast unerträglich ist. Es hat bittersalziges Wasser (etwa 25% Salzgehalt), in dem kein Fisch leben kann. Auf seinem Spiegel schwimmen zuweilen, besonders nach Erdbeben oder heftigen Stürmen, mächtige Stücke Erdpech (Asphalt), die sich vom Boden oder den Seitenwänden abgelöst haben. Die User des Sees sind im Früh- jahr mit erfrischendem Grün bedeckt. In das Tote Meer fließt der Kidron. — d. Das Westjordanland zerfällt in die Landschaften Galiläa (im N.),

6. Nr. 22 - S. 2

1904 - Breslau : Hirt
2 § 2. Phönizier. § 3. Babylonier und Assyrer. Wanderung der Israeliten. Als die Hyksos vertrieben worden waren, kamen einheimische Fürsten zur Regierung, welche die Israeliten mit schwerer Arbeit drückten, bis diese um 1500 von Moses weggeführt wurden. Der wichtigste aus der Reihe der neuen Könige war Ramses der Große, der gewaltige Kriegszüge bis nach Syrien unter- nahm und im Lande großartige Bauten aufführte. — Pharao Necho ließ um 600 v. Chr. Afrika umsegeln. Der letzte König. Psammenit wurde..525 vom Perserkönig Kambyses bei Pelnsium geschlagen und verlor Thron und Leben. Ägypten wurde persische Provinz. 8 2. Phönizier. Zwischen der Küste des Mittelmeeres und dem waldreichen Libanon, nörd- lich von Palästina, wohnten die Phönizier. Die Küste war reich an aus- gezeichneten Häfen, an denen blühende Städte lagen; die wichtigsten derselben waren Sidon und Tyrus, wo um 1000 v. Chr. Salomos Freund Hiram herrschte. Reger Gewerbfleiß führte die Phönizier zu mancherlei Erfindungen, wie die des Glases und der Purpurfärberei. Auch waren sie Meister in der Weberei, Metallbearbeitung und dem Bergbau. Ihnen schreibt man die Er- findung der Buchstabenschrift zu. — Die günstige Lage ihres Landes trieb sie zur Schiffahrt, und so waren sie im Altertume das, was die Engländer in unserer Zeit sind, das wichtigste Handel und Seefahrt treibende Volk der Welt. Ihre eigenen Erzeugnisse, wie die Ägyptens und des östlichen Asiens tauschten sie ein gegen Silber und Gold in Spanien, Zinn in England; sie standen im Verkehr mit der fernen Ostseeküste, woher sie den Bernstein (Elektron) eintauschten, der dem Golde gleichgeachtet wurde. Zur Förderung ihres Handels gründeten sie viele Kolonien auf den Inseln des Mittelmeeres, in Spanien und an der Nordküste Afrikas. Hier erblühte bald die wichtigste derselben, Karthago, die sich aber vom Mutterlande frei machte. § 3. Babylonier und Assyrer. 1. Das Land. In dem Gebiete des Euphrat und des Tigris entstanden schon in der ältesten Zeit zwei Reiche, Babylonien (Sinear) und Assyrien. Jenes wurde durch Überschwemmungen des Euphrat und durch zahlreiche Wasser- bauten (s. Ägypten) zu einem überaus fruchtbaren Lande, in dem 2—300facher Ertrag den Änbau lohnte. Assyrien war ein Bergland, weniger fruchtbar, aber reich an üppigen Weideplätzen. 2. Zwischen den beiden Reichen, deren Hauptstädte Babylon am unteren Euphrat und Ninive am mittleren Tigris waren, bestanden fortwährende Kämpfe, aus denen um 850 v. Chr. Assyrien siegreich hervorging. Damals beherrschten die Assyrer nicht bloß Babylonien, sondern auch ganz Vorder- asien. — Unter den assyrischen Königen sind die bekanntesten Salmanassar Iv. und Sargon, der 722 die Israeliten in die assyrische Gefangenschaft führte. Sargons Sohn, Sanherib unterwarf um 700 auch das Reich Juda, konnte Jerusalem jedoch nicht erobern. (2. Könige 18 u. 19). — Inzwischen waren die Meder mächtig geworden. Sie verbanden sich mit den Babyloniern und eroberten 606 das in Verfall geratene „Assyrien. Ninive wurde zerstört. — Die Keilinschriften, welche man in den Überresten Ninives gefunden hat, berichten weder etwas von Ninus und Semiramis, den angeblichen Gründern des Reiches, noch von Sardanapal, dem letzten Könige Assyriens, der sich selbst mit seinen Schätzen verbrannt haben soll. 3. An die Stelle des assyrischen trat nun das babylonische Weltreich. Sein gewaltigster Herrscher war Nebukadnezar. Er führte 586 die Inden in die babylonische Gefangenschaft. Tyrus fiel ihm zur Beute, und den König von Ägypten besiegte er. Aber schon unter feinem Nachfolger Naboned (Bel- sazar) ging Babylonien unter, indem der Perserkönig Cyrus 538 durch das

7. Nr. 22 - S. 9

1904 - Breslau : Hirt
§ 8. Geschichte der Römer. 9 Perserheer unter Darius Kodomannus heranrückte. Aber sein Leibarzt Philippus rettete ihn. In der schmalen Ebene bei Jssus griff er die Perser an, schlug sie vollständig und nahm sogar des Königs Familie gefangen, die er aber freundlich behandelte. Er eroberte darauf Tyrus, unterwarf Palästina und zog nach Ägypten, wo er (332) Alexandrien gründete. Inzwischen hatte Darius ein neues gewaltiges Heer zusammengebracht. Alexander zog ihm ent- gegen und schlug es (331), einen nächtlichen Angriff verschmähend, bei Ärbela und Gaugamela (östlich von Ninive). Die Hauptstädte des Perserreiches, Babylon, Susa und Persepolis wurdett genommen, die letztgenannte verbrannt. Darius war in die nördlichen Provinzen geflohen, wurde aber von verräte- rischen persischen Großen in Ketten gelegt und bei Alexanders Herannahen von jenen ermordet. Alexander betrauerte tief das Geschick des einst so Ge- waltigen. Der Rädelsführer der Mörder fand später seinen verdienten Lohn. — Alexander heiratete Roxane, eine morgenländische Fürstentochter, kleidete sich persisch und richtete seinen Hofhält nach morgenländischer Sitte ein. Das alles reizte seine Macedonier; es kam zu Verschwörungen, die Alexander mit großer Grausamkeit unterdrückte (Klitus, Parmenio). — Nach dreijähriger Ruhe drang Alexander nach dem fernen Indien vor und besiegte den König Porus, trotz der Kriegselefanten desselben. Der Widerspruch seines Heeres aber zwang ihn zur Rückkehr. Auf dem Rückwege mußte er mit seinem Heere entsetzliche Entbehrungen in der bäum- und wasserlosen Wüste ertragen. Als ihm einst ein Krieger einen Helm voll Wasser bot, schüttete er ihn aus mit den Worten: „Ich will nicht trinken, wenn ihr dürstet!" Nach seiner Rückkehr machte er Babylon zu seiner Hauptstadt. Ein plötzlicher Tod (323) hinderte den großen Mann, sein gewaltiges Reich zu festen und alle unterjochten Völker zu ver- schmelzen. Um sein Erbe entspannen sich furchtbare Kämpfe. Ans seinem Reiche entstanden ihrer viele, die wichtigsten waren Makedonien, Syrien und Ägypten. — Griechische Bil- dung wurde durch Alexanders Zug verbreitet; die griechische Sprache wurde zur Welt- sprache; Handel und Verkehr nahmen einen gewaltigen Aufschwung. § 8. Geschichte der Römer. A. Nom ein Königreich. 1. Gründung Noms. In der Mitte Italiens lag die Landschaft Latium, von der Tiber durchflossen, die wichtigste Stadt darin war Rom. Über ihre Gründung berichtet die Sage folgendes: Der verbrecherische Amu lins stieß seinen Bruder Rumitor von dem Throne von Albalonga und machte dessen Tochter Rhea Silvia zur Vestalin. Sie bekam Zwillinge, deren Vater Mars war, wurde zur Strafe getötet, und ihre Söhne setzte man in der ausgetretenen Tiber aus. Eine von Mars gesandte Wölfin säugte die Knaben, und der Hirt Faustulus rettete sie. Er nannte sie Romulus und Remus Infolge eines Streites wurden später die Jünglinge vor Rumitor geführt, der sie als seine Enkel erkannte. Sie töteten den Amulius und setzten Rumitor wieder auf den Thron von Albalonga. Ihr Großvater erlaubte ihnen, an dem Orte ihrer Rettung eine Stadt zu erbauen, die nach Romulus Rom genannt wurde (Geier-Orakel). Remus fühlte sich gekränkt, sprang spottend über die niedrige Stadtmauer und wurde von seinem Bruder erschlagen. Dieser machte Rom zu einer Freistatt, um die Zahl der Bewohner zu vermehren. Unter Verletzung des Gastrechts raubten die Römer die Jungfrauen der Sabiner, die zu einem Festspiele eingeladen worden waren. Der darum zwischen beiden Völkern ausbreitende Krieg wurde durch die geraubten Frauen selbst geschlichtet und endete mit einer Vereinigung der Römer mit den Sabinern. 2. Nach Romulus, der von seinem Vater unter Donner und Blitz in den Himmel geführt wurde, regierten noch 6 Könige, die Nom vergrößerten, so daß

8. Nr. 22 - S. 72

1904 - Breslau : Hirt
72 Arabien. §§ 81-82. Samaria (in der Mitte) und Judäa (im ©.). Galiläa ist ein grasreiches Hochland; es trügt den Kleinen Hermon und den Berg Tabor. In Samaria liegt das Gebirge Ephraim mit den Bergen Ebal und Garizim. Vom Gebirge Ephraim zieht sich nach N.w. der höhlenreiche, schön be- waldete Gebirgszug des Karmel bis ins Meer. Nördlich von diesem liegt die Ebene Jesreel, in welcher der Kison zum Mittell. Meere fließt. In: S.o. wird diese Ebene vom Gebirge Gilboa begrenzt. Mit dem Gebirge Ephraim hängt im S. das an Höhlen reiche Gebirge Inda zu- sammen. Einzelne Teile dieses Hochlandes sind grasreiche, aber unbewohnte und unangebaute Flächen, Wüsten genannt (z. B. Wiiste Siph und Engeddi). Am Mittelmeer zieht sich eine sehr fruchtbare Tiefebene hin, die nach S. immer breiter wird (Ebene Saron und Sephela). — e. Das Ostjordan- land bildet im nördl. Teile eine Hochebene, welche Spuren ehemaliger vulkanischer Tätigkeit zeigt. Das Gebirge Hauran im O. dieser Hochebene trägt hohe Basaltkegel. Südt. vom Hieromax zieht sich das Gebirge Gilead hin, das reich an Höhlen und Klüften ist. In der Nähe des Toten Meeres liegt das Gebirge Pisga mit dem Berge Nebo und weiter im S. das Gebirge Abarim. — f. Josna und die andern Kundschafter schildern Palästina als das Land, wo Milch und Honig fließt; es muß demnach früher sehr fruchtbar gewesen sein. Die dichteste Bevölkerung hatte es unter David und Salomo. Gegenwärtig aber ist es mit Aus- nahme der Küste verödet und entvölkert, selbst in seinen fruchtbaren, Teilen, wie der Ebene von Jericho; doch gibt es Orangen-, Granaten-, Öl- und Feigenbäume, Wein und Dattelpalmen. Jetzt hat es etwa 1 Mill. E., die der Mehrzahl nach Araber, demnächst Juden sind. g. Städte Palästinas: Jerusalem, auf mehreren Bergen erbaut, von etwas über 00000 Mohammedanern, Juden und Christen bewohnt. Im O. der Stadt fließt der Bach Kidron. Auf dem Berge Moriah erhob sich einst der Tempel, jetzt steht hier eine prächtige Moschee. Auf dem Berge Akra befindet sich die Kirche des heiligen Grabes, die von Christen aller Völker und Konfessionen verehrt wird. Östlich von Jerusalem liegt der Ölberg. Auf dem Gipfel desselben steht die Himmelfahrtskirche. Am Westfuße des Ölbergs liegt Gethsemane mit uralten Ölbäumen. Bethlehem, 7000 E., ein freund- licher Flecken, mit einer prächtigen Kirche an der Gebnrtsstätte des Heilandes. Die jetzigen Bewohner sind fast sämtlich Christen. Hebron, 8000 E. Von den Philisterstädten hat sich Gaza am besten erhalten. Jafa, jetzt die wichtigste Handelsstadt an der Küste. Sichern (jetzt Näbulns) zwischen den Bergen Ebal und Garizim. Nazareth, ein kleines Städtchen mit einer schönen Kirche. Kana, Nain, Samaria, Jericho sind nur noch als Dörfer vorhanden. Kap er na um liegt in Trümmern. Akka (im Alter- tum Akko oder Ptolemais), einst starke Festung an der Nordgrenze von Palästina. Aufgaben. 1. Weiche Orte Palästinas stnd dir fönst noch aus der Gibt. Geschichte bekannt? 2. Weiche geschichtlichen Tatsachen knüpfen sich an Jerusalem, Bethlehem, Jericho, Rain, Gana, Gapernaum? 3. Woran erinnert dich der tsterg Nebo, das Ge- birge Garmel, die Cbene Jesreel? § 82. Arabien (fast sechsmal so groß als das Deutsche Reich), eine wasserarme Hochebene (1300 m hoch). Etwa 4/5 des Landes sind zum An- bau nicht geeignet, denn sie bilden Wüsten, die nur zur Regenzeit etwas Gras hervorbringen und dann von Nomaden mit ihren Viehherden durch-

9. Nr. 22 - S. 73

1904 - Breslau : Hirt
§§ 82—84. Iran. 73 zogen werden. Angebaut sind die Küstenstriche und einzelne Oasen im Innern. Am fruchtbarsten ist die Südwestecke (Jemen, das Glückliche Arabien) und die Ostküste. Kaffee, Datteln, Weihrauch, Balsam sind die Haupterzeugnisse des Landes. Die Westküste gehört den Türken. Die Araber sind zum größten Teil ansässig und wohnen in Dörfern und Städten, zum kleineren Teile sind sie Nomaden (Beduinen — Wüsten- bewohner). Die Häuptlinge der einzelnen Stämme heißen Scheiks. Die Beduinen züchten das Kamel, das edle Pferd, das fettschwänzige Schaf. Sie führen ein Zeltleben wie zu Abrahams Zeiten und leben hauptsächlich von Milch und Datteln. Auf ihren schnellen Rossen durchfliegen sie die Wüste nach Raub. Man rühmt an ihnen ihre Mäßigkeit und Gastfreiheit. Mekka, Geburtsort Mohammeds, Wallfahrtsort der Mohammedaner. Im Hofe der Hauptmoschee ist die Kaaba, das Hauptheiligtum der Mohammedaner. Es ist dies ein würfelförmiges Gebäude, welches einen schwarzen Stein enthält. Die Mohammedaner- glauben, daß das Küssen desselben ihnen Sündenvergebung bringt. Mehr als 100000 Pilger wallfahrten jährlich hierher. Medina, Grab Mohammeds. Mocha Mokka), durch Ausfuhr von Kaffee bekannt. Aden, engl. Festung. Maskat, der bedeutendste Ort der dattelreichen Landschaft Oman. An den Küsten des Persischen Meerbusens wie des Roten Meeres Perlenfischerei. Zu Arabien gehört auch die Sinaihalbinsel. Auf ihr das Sinai- gebirge, unter dessen Gipfeln der Mosesberg und der Horeb (2600 m) besonders hervorragen. Am Fuße des Horeb steht ein Kloster, welches von griech.-kathol. Mönchen bewohnt wird. Es ist wie eine Festung vor den umherstreifenden Arabern bewahrt und umschließt im Innern Kirchen, Kapellen und liebliche Obstgärten. § 83. Iran. Auf den Hochflächen ist der Boden salzhaltig und wasser- arm. Die wenigen Flüsse versiegen häufig im Wüstensande. Die Luft ist äußerst trocken, der Sommer brennend heiß, der Winter kalt, die Pflanzen- welt ärmlich, der Boden nur zur Regenzeit mit Grün bedeckt. Ganz anders ist Klima und Pflanzenwuchs in den Randgebirgen llnd muldenartigen Vertiefungen. Hier gibt es Gegenden mit paradiesischer Fruchtbarkeit, wo Pfirsiche (d. i. persische Äpfel), Aprikosen, Mandeln, Wein, Baumwolle und Weizen gedeihen. Auf dem Hochlande liegen drei Reiche: Persien, Afghanistan und Ba lutsch istän. Persien ist dreimal so groß als das Deutsche Reich, aber viel schwächer bevölkert. Die Perser sind Mohammedaner; sie haben eine schlanke Gestalt, lieben Pracht und Glanz und sind dichterisch beanlagt. Der Regent führt den Titel Schah und herrscht despotisch. Die Hauptstadt ist Teheran. — Jspahän und Schiräs liegen in reizender Gegend. Tebris, Hauptort für den Handel zwischen Persien und Europa. Afghanistan. Die Täler sind sehr fruchtbar. Kabul, Hauptstadt. He rat vermittelt den Handel zwischen Indien und Persien. Balntschistan mit der Hauptstadt Kelät. § 84. Vorderindien (etwa siebenmal so groß als das Deutsche Reich), a. Das Land. Vorderindien zieht sich vom Himalaja in der Form eines Dreiecks in den Indischen Ozean hinein. Die Ostküste heißt Koromandel,

10. Nr. 22 - S. 18

1904 - Breslau : Hirt
18 § 13. Der erste Kreuzzug. Aufgaben: 1. Erkläre Heinrichs I. Beinamen: Finkler, Städteerbauer! 2. Wie rüstete sich Heinrich I. zum Entscheidungstampfe gegen die Ungarn? 3. Wie suchte Otto I. die Kaisergewalt zu befestigen? 4. Erzähle von Ottos Kämpfen! — 5. Warum wies Heinrich Iv. die Forderungen Gregors Vii. zurück? 6. Heinrich Iv. in Worms und in Kanossa! 7. Nenne die Kaiser aus dem sächsischen und fränkischen Hause! 8. Erkläre: Wahlreich, Erzämter, Simonie, Zölibat, Investitur, Bann! 8 13. Der erste Kreuzzug. 1. Ursache. Schon in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung waren viele frommen Christen nach Palästina gepilgert, um an den heiligen Stätten, wo der Heiland und seine Apostel gewandelt waren, ihre Andacht zu verrichten. Besonders zahlreich geschahen solche Wallfahrten, seitdem Helena, die Mutter des ersten christlichen römischen Kaisers (Konstantin) zu Jerusalem die Kirche des heiligen Grabes hatte erbauen lassen. Ein Gebet, an dieser Stelle gesprochen, hielt man für ganz besonders wirksam. — Hierin wurden die christlichen Pilger auch dann wenig gestört, als die Araber Jerusalem erobert hatten. Im 11. Jahrhundert aber wurden die Türken Herren des Landes. Von ihnen wurden die heiligen Stätten ent- weiht, die dort wohnenden Christen harr bedrückt und die fremden Pilger ausgeplündert, mißhandelt oder gar getötet. Die Klagen der ins Abend- land Heimkehrenden reizten die gesamte Christenheit zu wildem Grimm. Namentlich taten dies die Erzählungen eines Pilgers, namens Peter aus Amiens (Amiäng), der selbst schwere Mißhandlungen erfahren hatte und, heimgekehrt, Italien und Frankreich durchzog. Papst Urban Ii. berief eine Kirchenversammlung nach Clermont (westlich von Lyon) in dieser An- gelegenheit, forderte zur Befreiung Palästinas auf und riß die Herzen aller Zuhörer durch seine Rede hin. Voll Begeisterung rief alles Volk: „Gott will es!" Tausende hefteten auf ihre rechte Schulter ein rotes Kreuz, um als Kreuzfahrer an dem Zuge nach Palästina, den man Kreuz- zug nannte, teilzunehmen. Ungeordnete Scharen machten sich sogleich auf unter Führung des feurigen Peter, doch fanden sie meist kläglichen Untergang. 2. Gottfried von Bouillon (Bnjong), Herzog von Lothringen, war einer der Hauptführer, die inzwischen ein geordnetes Heer sammelten, das an Grafen, Rittern und Volk über V2 Million zählte. Auf verschiedenen Wegen zog man bis in die Nähe von Konstantinopel. Von hier aus setzten die Kreuzfahrer nach Asien hinüber. Hunger und Durst, das un- gewohnte Klima und ausbrechende Seuchen rafften Tausende hin. Viel- fache Überfälle der Türken und Uneinigkeit unter den Führern hielten die Kreuzfahrer auf. Endlich gelangten sie vor das feste Antiochia, das er- obert wurde. Bald darauf aber schloß eiu Türkenheer die Christen in der Stadt ein, und die Not war groß. (Auffindung der heiligen Lanze.) Doch voll Todesverachtung stürzten sich die halbverhungerten Pilger auf die Türken und erzwangen sich den Weg nach Jerusalem, bei dessen Anblick sie auf die Kniee fielen und weinten. 3. Die Eroberung Jerusalems aber war schwierig, denn die Stadt war stark befestigt und wurde von 60000 Streitern verteidigt. Zudem
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